Lipödem

Obwohl Millionen von Frauen vom Lipödem betroffen sind, scheint es in der Welt immer noch kein großes Thema zu sein. Lipödem wird oft mit Adipositas verwechselt. Auch bei vielen Ärzten ist das Krankheitsbild des Lipödems immer noch weitgehend unbekannt und wird oft fehldiagnostiziert.

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Hier finden Sie Antworten zur Frage: Welche Ärzte behandeln Lipödem?

Viele Lipödem-Patientinnen quälen sich bereits seit Jahren mit ihrer Erkrankung herum und haben oft schon eine Odyssee von Arztbesuchen hinter sich. Bis die betroffenen Frauen bei uns ankommen vergehen oft viele Jahre. Wertvolle Jahre, in denen man bereits mit der Therapie hätte beginnen können, um dem Fortschreiten der Krankheit entgegen zu wirken. Diese Patientinnen finden bei uns Gehör. Gemeinsam mit ihnen überlegen wir den weiteren Therapieverlauf und besprechen die konservativen und operativen Möglichkeiten, Ihre Lebensqualität zu verbessern.
Es besteht ein enger Kontakt zu Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen.

Auch eine Lipohypertrophie, eine disproportionierte Fettgewebsvermehrung infolge einer Zubildung (Hypertrophie) des Unterhautfettgewebes (z.B. „Reiterhosen“), kann einen enormen Leidensdruck bedeuten und die Lebensqualität und Beweglichkeit einschränken. Eine Lipohypertrophie kann weder durch Diät und Bewegung reduziert werden noch durch Lymphdrainage und Kompressionsstrümpfe. Was für den Außenstehenden als Lappalie erscheinen mag, kann für den Betroffenen ein riesengroßes Problem sein. Leidensdruck ist ein individuelles Empfinden und sollte von niemandem bewertet oder verurteilt werden. Wir möchten auch diesen Patientinnen ermöglichen, dass sie sich in ihrer Haut wieder wohlfühlen können. Das Team der Hanse-Klinik nimmt Ihr Anliegen ebenso ernst wie Sie.

Befund - Was ist ein Lipödem?

Das Lipödem ist eine disproportionierende symmetrische Fettgewebsvermehrung, die Arme und Beine betreffend, mit einer Beschwerdesymptomatik (Druckschmerzhaftigkeit, Spannungs- und Schweregefühl, Schwellneigung). Die deutlichen Vermehrungen des Unterhautfettgewebes treten häufig in der Pubertät oder nach Schwangerschaften auf, manchmal aber auch erst in der zweiten Lebenshälfte. Die Ursachen sind nicht bekannt, hormonelle Veränderung und Vererbung spielen u.a. eine Rolle in der Entstehung des Lipödems. Das Abklären weiterer Ursachen ist Gegenstand derzeitiger Forschung.

Beschwerden

Neben einer insgesamt unproportionierten Figur besteht eine Neigung zu orthostatischen Ödemen, d.h. Schwellungen der Beine, die besonders nach langem Stehen und bei warmem Wetter auftreten. Es kommt zu einem Schwere- und Spannungsgefühl. Außerdem besteht eine Druck- und Berührungsempfindlichkeit des Gewebes.
Ausgeprägte Fettgewebsvermehrungen stellen eine Behinderung beim Gehen mit Wundscheuern der Haut dar, bis hin zu einem gestörten Gangbild und in der Folge forciertem Gelenkverschleiß.

Krankheitsverlauf

Der Befund kann sich im Verlauf des Lebens verschlechtern. Dies ist u.a. abhängig von einem zusätzlich bestehendem Übergewicht. Das Stadium I beschreibt eine gleichmäßige glatte Hautoberfläche ohne ausgeprägte Knotenbildung im Unterhautfettgewebe. Im Stadium II ist die Hautoberfläche unregelmäßig wellig mit knotiger Gewebestruktur. Das Stadium III beschreibt eine erhebliche groblappige deformierende Fettgewebsvermehrung (sog. Wammenbildung).

Konservative Behandlung

Die Beschwerdesymptomatik lässt sich durch das tägliche Tragen von Kompressionsstrümpfen bessern. Sollten zusätzlich orthostatische Ödeme oder ein Lymphödem vorliegen sind manuelle Lymphdrainagen indiziert. In Ausnahmefällen ist ein stationärer Aufenthalt in einer lymphologischen Fachklinik notwendig, damit eine sog. kombinierte physikalische Entstauungstherapie durchgeführt werden kann. Wichtig sind auch ein Gewichtsmanagement bei Übergewicht, Fitness und Sport sowie ggf. psychologische Therapien.
Die konservative Therapie kann die krankhaften Unterhautfettgewebsvermehrungen jedoch nicht beseitigen.

Operative Behandlung

Seit Einführung der Liposuktion kann auch das vermehrte Unterhautfettgewebe entfernt werden. Die Entwicklung örtlicher Betäubungsverfahren (Tumeszenz-Lokalanästhesie) sowie lymph- und gewebeschonende Absaugtechniken mit Mikrosonden haben die Behandlung des Lipödems erheblich vorangebracht. Dadurch werden nicht nur das Aussehen und die Körperproportionen wieder normalisiert, sondern auch die körperlichen und psychischen Beschwerden deutlich gebessert oder gar beseitigt.
Durch die operative Behandlung lässt sich die Lebensqualität der Betroffenen wieder erheblich verbessern. Der Erfolg der operativen Therapie ist durch viele wissenschaftliche Studien belegt.

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